Schlafapnoe Operation trotz funktionierender CPAP Therapie

Tagesmüdigkeit trotz CPAP Therapie

Kommt Ihnen das bekannt vor: Sie haben sich daran gewöhnt nachts eine Atemmaske zu tragen. Die Anzahl der Apnoen und Hypopnoen hat sich durch die nächtliche Beatmung auf ein Minimum reduziert. Man könnte meinen die Therapie ist ein voller Erfolg, dennoch fühlen Sie sich tagsüber Schlapp und haben das Gefühl den ganzen Tag schlafen zu können. Wie kann das sein?

Patienten, die von der obstruktiven Schlafapnoe betroffen sind, erhalten meist früher oder später eine sogenannte CPAP-Therapie. Obstruktion bedeutet Verengung. Diese Verengung betrifft hier die oberen Atemwege. Da die Lunge eine ausreichende Menge Luft über den verengten Luftkanal ansaugen muss, fällt es dem Körper schwer zu atmen. Obwohl die Atmung reflexartig geschieht und das Gehirn eigentlich nicht aktiv dafür arbeiten muss, wird durch die Obstruktion die Atmung so erschwert, dass sich das Gehirn in Alarmbereitschaft befindet, um im Falle eines Atemaussetzers einen Weckreiz auszusenden. Dadurch wird Ihr Schlaf unruhiger, die erholsamen Tiefschlafphasen nehmen ab oder finden überhauptnicht mehr statt. Die Überdruckbeatmung mit CPAP behandelt dieses Problem zwar in der Nacht, aber wie ist dies Tagsüber?

Existiert die Verengung nur in der Nacht?

Man braucht kein Experte sein, um zu wissen, dass durch eine Verengung der oberen Atemwege auch die Atmung während des Tages erschwert wird.
Im Rahmen der stabilen Seitenlage überstrecken wir den Kopf eines Betroffenen und sorgen somit für eine freie Atmung und einen optimalen Durchlauf durch alle Atemwege. Wer mag, kann dies gerne einmal an sich selbst testen und den Kopf möglichst weit nach vorne nehmen. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel besser in dieser Haltung die Atmung funktioniert. Dieser unscheinbare Trick ist tatsächlich eine beliebte Taktik bei Läufer und Sprinter, um während des Wettkampfes ihren erhöhten Sauerstoffbedarf optimal abdecken zu können. Wesentlich schwerer fällt dagegen das Atmen, wenn der Kopf nach hinten gezogen wird.

Schlafapnoe - Stabile Seitenlage - Kopf Überstrecken

Grundsätzlich können wir uns also durch das Überstrecken des Kopfes eine bessere und leichtere Atmung verschaffen. Menschen mit anatomisch bedingter Atemwegsverengung überstrecken ihren Kopf instinktiv, da sie unbewusst realisieren durch diese Haltung besser atmen, Luft holen und schlafen zu können.

Doch was einer freien Atmung und einer besseren Sauerstoffversorgung im Körper zugutekommt, kann andernorts Probleme bereiten. Denn Ihr Körper sieht sich vor die Wahl gestellt: freies Atmen oder eine optimale und aufrechte Haltung. Da die Sauerstoffzuvor wichtiger erscheint, entscheidet sich der Instinkt dazu, den Kopf übersteckt und somit nach vorne zu halten. Diese dauerhafte Fehlhaltung führt jedoch zu anderen schwerwiegenden Beschwerden. Schmerzen im Hals- und Nackenbereich, Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, Muskelverspannungen und Fehlstellungen im übrigen Bewegungsapparat können daher die Folge sein. Doch wie Abhilfe schaffen? In der Regel behandelt die CPAP-Therapie einzig und allein die Symptome der Obstruktiven Schlafapnoe, um diese jedoch auch tagsüber erfolgreich zu behandeln, bedarf es der Ursachenbehandlung. Mit dem sogenannten bimaxillären Advancement (Türflügel Schlafapnoe Operation nach Frey) wird die Verengung der Atemwege operativ korrigiert, die Atmung kann so im Anschluss sowohl am Tag als auch in der Nacht wieder unproblematisch verlaufen. Schnarchen und Schlafapnoe gehören somit der Vergangenheit an.

Fragt man Patienten, die eine Atemmaske nutzen, hört man in der Regel viel Positives. Der nächtliche Schlaf ist endlich wieder erholsam, die Angst vor möglichen Atemaussetzern nicht mehr allgegenwärtig. Doch gibt es leider Punkte, die Patienten mit einigen Problemen konfrontiert und so die Freude am Behandlungserfolg trüben kann.

CPAP Maske während der Heuschnupfen- und Erkältungszeit?

Eine der meist gestellten Fragen in Schlafapnoe-Foren lautet: „Wie macht Ihr das mit der Beatmung bei Erkältung oder Heuschnupfen?“ Tatsächlich können verschleimte Atemwege und eine verstopfte Nase die nächtliche Beatmung zur Qual machen. Häufige Konsequenz: das Aussetzen der Beatmung. Während einer ganz normalen Erkältung die Beatmung auszusetzen, mag nur von kurzer Dauer sein und somit weniger beeinträchtigen, bei Heuschnupfen, sieht dies aber schon ganz anders aus. Denn Heuschnupfen-Patienten leiden meist monatelang, manchen sogar von Frühling bis in den Herbst. Eine Unterbrechung der CPAP-Therapie kann hier jedoch schwerwiegende Probleme zur Folge haben. Da Allergien die Atmung, um ein Vielfaches erschweren, kann die Schlafapnoe in diesen Fällen deutlich verstärkt werden. Spezielle Filter und Nasenduschen können hier Linderung verschaffen.

Trockene Schleimhäute

Unabhängig von Erkältungen und Allergien können die Schleimhäute von Mund und Nase auch durch die sogenannte Mundatmung gereizt beziehungsweise ausgetrocknet werden. Mundtrockenheit und ein pelziges Gefühl auf der Zunge können hier die Folge sein. Nicht selten beeinflusst dies die Mundflora, denn diese setzt sich aus einer Vielzahl von Mikroorganismen und Bakterien zusammen, deren Aufgabe es ist, Nahrungsreste zu zerkleinern und abgestorbene Zellen zu beseitigen. Veränderungen des Milieus können das Wachstum bestimmter Bakterien verstärken und so unangenehmen Mundgeruch zur Folge haben.

Trockene Schleimhäute sind leider keine Seltenheit, denn oft, ist der Mund während der CPAP-Beatmung geöffnet. Auf diesem Wege kann der Luftstrom beim Ausatmen durch den Mund entweichen. Nach dem Einatmen wird die Luft in den Lungen befeuchtet und wieder ausgeatmet. Atmet man durch die Nase, werden die dortigen Schleimhäute kontinuierlich mit Feuchtigkeit versorgt. Findet dieser Prozess jedoch nicht statt, trocknen diese aus. Symptome hierfür können geschwollene Schleimhäute, Nasenbluten oder eine laufende Nase sein. Da geschwollene Nasenschleimhäute zu einer zusätzlichen Verengung der Atemwege führen, kommt es zu einem höheren Atemwegswiderstand, der wiederum eine Umstellung auf Mundatmung zur Folge haben kann. Ein Teufelskreis.

Sodbrennen, Völlegefühl und Luft im Magen

In der Regel wandert die Atemluft aus dem CPAP-Gerät durch die Atemwege. Hin und wieder kann es jedoch vorkommen, dass ein kleiner Teil der Luft in den Magen gepumpt wird. Dies geschieht meist dann, wenn der Beatmungsdruck zu hoch eingestellt wurde. Der Schließmuskel am unteren Ende der Speiseröhre gibt dem erhöhten Druck der Atemluft nach und lässt diese in den Magen. Der Sauerstoffbedarf des Patienten kann so nicht vollständig gedeckt werden. Im Allgemeinen macht sich dies durch ein gewisses Völlegefühl, Sodbrennen und dadurch bedingtes Aufstoßen bemerkbar. In Extremfällen kann es zu Erbrechen führen. Vermeiden lässt sich dieses Problem nur durch die Anpassung der Druckstärke am CPAP-Gerät. In manchen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass zwar die Magenbeschwerden ausbleiben, der verwendete Atemdruck aber nicht ausreichend ist, den persönlichen Sauerstoffbedarf zu decken.

Brust und Lungenschmerzen

Viele Patienten bemerken besonders zu Beginn einer CPAP-Therapie Schmerzen im Brust- und Lungenbereich. Sicherlich können diese Symptome beunruhigend sein, erinnern sie doch an Krankheiten wie Herzinfarkt oder Lungenkrebs. Ein Besuch beim Arzt ist daher nie der falsche Schritt, in den meisten Fällen gibt es hierfür jedoch eine einfache Erklärung: Muskelkater. Durch den dauerhaften Überdruck während der CPAP-Beatmung muss der Körper auch beim Ausatmen einem erhöhten Widerstand entgegenarbeiten, die Atemmuskulatur wird stärker beansprucht. Wie bei anderen Muskelpartien unseres Körpers kann auch eine Beanspruchung der Atemmuskulatur zu einem klassischen Muskelkater führen. Dieser ist zwar unangenehm und schmerzhaft, aber ungefährlich und verschwindet in der Regel nach wenigen Tagen. Mit der Zeit tritt eine Gewöhnung ein, Verspannungen können dann nur noch gelegentlich auftreten.

Einschlafprobleme durch CPAP-Gerät

Die CPAP-Beatmung erfordert nicht nur von Patienten eine gewisse Anpassung. Neben der persönlichen Überwindung müssen auch Partner und Familie eine Phase der Umstellung in Kauf nehmen. Obwohl moderne Geräte mittlerweile sehr leise geworden sind, berichten viele Lebenspartner von anfänglichen Einschlafschwierigkeiten durch das kontinuierliche Pump- bzw. Atemgeräusch. Sicherlich kann diese, wenn auch geringe, Geräuschkulisse den Einschlafprozess herauszögern, ist jedoch sicherlich weitaus angenehmer als ein mögliches Schnarchen oder das nächtliche Nachluftschnappen zuvor.
Einige Patienten berichten zudem, sich nur schwerlich an das Tragen einer Maske gewöhnt zu haben, da sie dieses als äußerst einengend empfanden und nahezu klaustrophobische Empfindungen verspürten. Bekanntermaßen treten diese Missempfindungen vorzugsweise bei der Nutzung von Nasen-Mund-Masken und Fullfacemasken auf, komfortabler gelten dagegen Nasenmasken. Ist das Auftreten einer Atmung durch den Mund bekannt, kann dieser durch das Tragen eines Mundstückes oder einer speziellen Zahnschiene entgegengewirkt werden.

Gewöhnung

Viele Betroffene fragen sich, ob die dauerhafte Beatmung in der Nacht längerfristig gesundheitliche Probleme verursachen kann. Hierzu gibt es bisher keine offiziellen Studien. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die CPAP-Beatmung langfristig zu einer Verringerung des Lungenvolumens führen kann. Denn bekannt ist, dass eine kontinuierliche Überblähung die Lunge schädigen kann. Schäden an der Lunge verursacht werden können. Gelegentlich ist bei Patienten eine gewisse Gewöhnung zu erkennen. Die Entlastung der Atemmuskulatur wie auch die erleichterte Atemtätigkeit werden hier als besonders angenehm und komfortable empfunden und so erscheint die unterforderte Muskulatur sich bei normaler Atemtätigkeit übermäßig anstrengen zu müssen. Ein ausnahmsloser Einsatz während des Schlafes ist daher ratsam.

Tägliche Reinigung der Maske

Wie jedes medizinische Gerät und Hilfsmittel, benötigt auch das CPAP eine gewisse Pflege und Fürsorge. Hersteller empfehlen, die Atemmasken nach jeder Benutzung zu reinigen. Da eine tägliche Reinigung vielen Patienten zu aufwendig erscheint, wird diese nicht selten vernachlässigt. Das Problem hierbei: Auch wenn die Maske nach Gebrauch sauber erscheint, so tummeln sich in ihr doch die ein oder anderen Bakterien. Diese können beim nächsten Einsatz in die Lunge gelangen und dort in manchen Fällen zu teilweise ernsthaften Erkrankungen wie z.B. Bronchitis oder Lungenentzündung führen. Eine bestimmte Hygiene sollte daher zur täglichen Routine werden.

Schlafapnoe OP

Eine CPAP-Therapie ist zwar in vielerlei Hinsicht äußerst hilfreich und lebensverbessernd, erfordern jedoch zusätzlich ein gewisses Maß an regelmäßigem Aufwand und gegebenenfalls bestimmte Einschränkungen. Für Patienten, die sich dennoch nicht mit der Nutzung eines CPAP-Gerätes arrangieren können oder gewisse Einschränkungen nicht in Kauf nehmen möchten, ist ein bimaxilläres Advancement die erfolgsversprechendste Alternative. Denn in den meisten Fällen ist es dadurch möglich, die Ursache der Atemschwierigkeiten und somit der obstruktiven Schlafapnoe operativ zu beheben.

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