Narkolepsie – auch Schlafkrankheit genannt – ist eine neurologische Erkrankung. Betroffene erleiden Schlafattacken. Sie schlafen beim Essen, Reden oder Putzen einfach völlig unvermittelt ein. Der Körper sackt schlagartig in sich zusammen und das System fährt herunter. Die Erkrankung ist tückisch, denn gerade im Straßenverkehr oder aber beim Bedienen von schweren Maschinen kann es zu brenzligen Situationen kommen. Die Betroffenen können gegen die Attacken nichts ausrichten. Welche Symptome für die Schlafsucht üblich sind und wie die Behandlung aussieht, erfahren Sie nachfolgend.

 

Narkolepsie – welche Symptome treten auf?

Menschen, die unter Narkolepsie leiden, haben vielfältige Symptome. Typisch für die Narkolepsie sind jedoch die Schlafattacken. Betroffene schlafen in den unmöglichsten Situationen einfach ein. Sogar mitten im Gespräch oder beim Essen. Die Schlafattacken werden oftmals von einer Kataplexie begleitet. Dies hat zur Folge, dass der Muskeltonus nicht mehr kontrollierbar ist. Daher erschlaffen die Muskeln und die Betroffenen sacken regelrecht in sich zusammen – bei vollem Bewusstsein.

Abgesehen davon berichten Narkolepsie-Betroffene, dass sie unter extremer Tagesschläfrigkeit leiden und einen heftigen Schlafdrang empfinden. Das sind die wichtigsten Kriterien für diese Krankheit. Situationen wie Dämmerlicht stellen ein großes Problem dar. Denn dann empfinden die Betroffenen das unwiderstehliche Verlangen, die Augen zu schließen und einzuschlafen. Auch mit viel Selbstkontrolle gelingt es nur selten, diesem Bedürfnis nicht nachzugeben. Darüber hinaus wird die Schläfrigkeit durch Passivität gefördert.

Ein Narkoleptiker kann von anderen Menschen problemlos geweckt werden. Wenn das Schlafbedürfnis aber noch zu groß ist, schläft er augenblicklich wieder ein. Damit geht dann auch ein gestörter Nachtschlaf einher. Etwa 50 Prozent der Narkoleptiker wachen nachts oft auf oder liegen lange Zeit wach im Bett. Der Schlaf ist sehr leicht und wenig erholsam. Daher fühlen sich die Betroffenen morgens auch immer müde und gerädert. Eine motorische Unruhe ist ebenfalls in vielen Fällen ein Symptom, das überdurchschnittlich oft auftritt. Das hat zur Folge, dass viele Narkoleptiker in der Nacht schlafwandeln oder sprechen.

 

Welche Ursachen hat die Narkolepsie?

Bislang sind die Ursachen der Narkolepsie noch relativ unklar. Mediziner und Experten diskutieren darüber, ob es sich bei der Narkolepsie womöglich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Bei dieser Krankheit richtet sich die Immunabwehr gegen die Strukturen des Körpers. Aber auch infektiöse Auslöser (wie zum Beispiel Streptokokken) könnten gegebenenfalls eine Rolle spielen. Bei Untersuchungen hat sich zudem gezeigt, dass viele Patienten über eine relativ geringe Menge an Hypokritin/Orexin in der Rückenmarks- und Gehirnflüssigkeit aufweisen. Diese Hormone sind unter anderem an dem Essverhalten und dem Schlafrhythmus beteiligt.

 

Wie wird Narkolepsie behandelt?

Bevor die Behandlung der Erkrankung erfolgen kann, muss eine Diagnose gestellt werden – das kann nur ein Spezialist. Diagnostiziert wird die Narkolepsie im Schlaflabor – oder von einem erfahrenen Schlafmediziner. Nachdem sich der Fachmann die medizinische Vorgeschichte des Betroffenen angehört hat, werden Schlaffragebögen und Schlaftagebücher eingesetzt. Darüber hinaus ist es nicht unüblich, dass der Schlaf überwacht wird – dafür ist ein Aufenthalt im Schlaflabor notwendig. Mithilfe dieser Daten können Experten ein ganz individuelles Schlafprofil erstellen und so die richtige Diagnose stellen, die wiederum entscheidend für eine Behandlung ist.

Fakt ist, dass die Narkolepsie nicht heilbar ist. Dafür ist die Erkrankung aber behandelbar. Die Symptome lassen sich durchaus bessern. Dafür werden Medikamente eingesetzt. Um die Tagesschläfrigkeit zu verbessern, kommen Stimulanzien zum Einsatz. Es gibt Patienten, die besonders gut auf ADHS-Medikamente ansprechen. Die Einnahme der Arzneien ist auf Dauer vorgesehen. Daher sollten Betroffene auch regelmäßig bei ihrem behandelnden Arzt vorstellig werden. Abgesehen von Medikamenten gibt es diverse Veränderungen im Alltag, die eine Linderung nach sich ziehen können:

  • Betroffene müssen einen regelmäßigen Schlaf- und Wachrythmus einführen. Idealerweise wird jeden Tag zur gleichen Zeit aufgestanden. Auch die Schlafenszeiten sollten nicht zu sehr abweichen.
  • Sofern möglich, sind kleinere Nickerchen tagsüber sinnvoll, um das Schlafbedürfnis einzudämmen.
  • Situationen, in denen es zu einer Verletzungsgefahr kommen kann, sollten von Betroffenen so gut wie möglich vermieden werden.
  • Das Umfeld sollte über die Erkrankung Bescheid wissen. So lassen sich gemeinsam weitere Strategien erarbeiten, um den Alltag optimal zu meistern.

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