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Welches Befeuchter Wasser sollte ich für meinen CPAP Befeuchter nutzen? – Eine Frage, die sich PAP-Gerätenutzer*innen immer wieder stellen

Leider sind die Aussagen dazu völlig unterschiedlich und damit nicht gerade hilfreich für unerfahrene Nutzer. Selbst unter den Herstellern gibt es widersprüchliche bzw. keine einheitlichen Aussagen. Welches Wasser eignet sich also für den Gebrauch in einem Befeuchter? Welche stehen zur möglichen Verfügung? Oder ist das egal? In Deutschland hat man recht leicht Zugang zu Leitungswasser (pur, abgekocht, mehrfach abgekocht, gefiltert), abgefülltes Wasser mit verschiedenen Mineralisierungen und unterschiedlicher Konzentration an zugesetzter Kohlensäure, destilliertes/ demineralisiertes Wasser. Welche Möglichkeiten habe ich aber, wenn ich auf Reisen oder im Ausland bin?

Leitungswasser / Trinkwasser für den Befeuchter

Ökologisch gesehen ist unser Leitungs- bzw. Trinkwasser die erste Wahl. Es ist das am besten kontrollierte Wasser in Deutschland, geregelt durch die Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001). Somit wird gewährleistet, dass der Endverbraucher keim- und schadstoffarmes Trinkwasser aus dem Wasserhahn erhält. Eine gewisse Belastung herrscht jedoch immer, die u.a. durch Stehwasser oder veraltete Leitungssysteme entstehen kann. Generell sollte man bei Leitungswasser nur den frischen Teil entnehmen, indem man ca. 30 Sekunden das Wasser aus dem Wasserhahn laufen lässt und nur das kalte Wasser für den Befeuchter auffängt. Das vorherige Wasser kann man für Blumen etc. verwenden. Da die Befeuchter nur Wasserdampf aufnehmen und keine Feststoffe, so wie es bei Verneblern der Fall ist, wird Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Algen die Übertragung auf den Menschen deutlich erschwert. Selbst einmaliges Abkochen bietet keine hundertprozentige Sicherheit, dass alle Mikroorganismen abgetötet werden. Abkochen reduziert nur die vorhandenen Keime, aktiviert aber leider auch andere Krankheitserreger wie spezielle thermophile (hitzeliebende) Bakterien und Viren. Um schädigende Keime weiter in ihrer Anzahl reduzieren zu können, müsste man das Wasser mehrmalig in bestimmten Zeitabständen bei 100° C für eine gewisse Zeitdauer kochen. Dieses Verfahren nennt man Tyndallisation und wird in der Industrie für hitzeempfindliche Lebensmittel zur Keimreduzierung angewandt. Für den Hausgebrauch ist dieses aber ungeeignet aufgrund des hohen Arbeits- und Zeitaufwandes. Viren werden auch über die Luft aufgenommen und können daher nur bedingt durch Hitzeanwendungen beeinflusst werden. Dennoch ist Abkochen nicht ganz unnütz, sondern eine Möglichkeit, das Trinkwasser auf das Minimum an Wasserhärte, der sogenannten permanenten Wasserhärte, zu verringern, um einer Kalkbildung im Befeuchterbehälter vorzubeugen. Hat man zuhause weiches Wasser, kann man also direkt aus dem Wasserhahn entnehmen.

 

Gefiltertes Wasser für den CPAP Befeuchter

Gefiltertes Wasser ist nutzbar, aber nicht notwendig, weil durch die Trinkwasserverordnung bereits sauberes Trinkwasser dem Endverbraucher garantiert wird. Es kann sogar durch unsachgemäßen Gebrauch dieser Filter eine Gesundheitsgefährdung darstellen. Auch sind solche Filtersysteme sehr teuer und wartungsintensiv. Ihre volle Leistungsfähigkeit ist nicht von langer Dauer und es werden neben unerwünschten Mikroorganismen und Schadstoffen auch für den Menschen wichtige Mineralien herausgefiltert. Eventuell können Wasserfilter im Haushalt eine Möglichkeit zur Überbrückung darstellen, wenn z.B. das Rohrleitungssystem wegen alter Bleirohre saniert werden soll. (Weitere Informationen zu Wasserfiltern in diesem Sternartikel) Daher ist von solchen Wasserfiltern für den Hausgebrauch eher abzusehen. In Krankenhäusern sind Wasserfilter besonders für Bereiche wie Intensivstationen im Einsatz, in denen immungeschwächte Patienten behandelt werden. Dort sind der hohe Betriebs- und Kostenaufwand durchaus gerechtfertigt.

 

 

Mineralwasser aus der Flasche für den Befeuchter

Von in Flaschen abgefülltes (Mineral-)Wasser erwartet man eigenartigerweise, dass es gut kontrolliert und u.U. auch besser als das Leitungswasser sei. Untersuchungen wie aktuell von der Stiftung Warentest haben aber ergeben, dass genau das Gegenteil der Fall war. Die Keimbelastung und auch die Menge an Schadstoffen waren höher als im Trinkwasser. Dennoch gilt Mineralwasser als gesundheitlich unbedenklich und kann durchaus in einem Befeuchter zur Verwendung kommen. Die Frage, ob es einen Unterschied macht, wie viel Kohlensäure dies enthält, lässt sich recht schnell beantworten. Bezüglich der Keimhemmung ist stark Kohlensäure haltiges Wasser von Vorteil im Vergleich zu stillem Wasser. Das kann man sich gut auf Reisen zunutze machen. Kohlensäure haben wir Menschen auch in unserem Blut und atmen sie in Form von Kohlenstoffdioxid über die Lunge ab. Wir nehmen Kohlensäure auch über Getränke zu uns. Die zugeführten Mengen sind aber unbedenklich und daher spricht nichts dagegen, kohlensäurehaltiges Wasser im Befeuchter zu nutzen.

 

Destilliertes Befeuchter Wasser

Destilliertes Wasser (auch Aqua destillata oder Aqua purificata genannt) ist ein durch Destillation, sprich durch Verdampfen und Kondensation, gewonnenes Wasser, welches weitgehend von Ionen, Feststoffen (organisch, anorganisch) und Mikroorganismen befreit ist. Es wird für medizinische Zwecke genutzt. Somit ist destilliertes Wasser geeignet für den Befeuchter. Dieses Wasser ist in seiner aufgenommenen Menge für den Menschen ungefährlich, da es nur Kontakt mit den Schleimhäuten hat und nicht direkt ins Blut gelangt. Würde es direkt ins Blut kommen, wäre es genauso wie Trinkwasser gefährlich für den menschlichen Organismus, weil es dann zu einer sogenannten Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) käme.

 

Demineralisiertes Wasser

Demineralisiertes oder auch voll entsalztes Wasser wird oft für destilliertes Wasser gehalten, wenn es zusätzlich sterilisiert worden ist. Das ist es aber nicht. Es wird mit Hilfe von Austauscherharzen gewonnen. Dabei werden zwar auch Feststoffe, Mikroorganismen und Ionen entfernt, aber es bleiben Verunreinigungen durch die Harze zurück, weshalb dieses Wasser als nicht so rein gilt und z.B. für Bügeleisen und Batterien benutzt wird.

 

Zuhause in Deutschland

Zuhause können wir also ganz einfach frisches, kaltes Trinkwasser aus dem Wasserhahn nutzen. Wichtig ist dabei, dass man das Befeuchterwasser nach Gebrauch täglich entsorgt und den Behälter sorgfältig reinigt. Dies ist die günstigste und einfachste Lösung. Wer sich dennoch die Mühe machen möchte und auch Kosten nicht scheut, kann auf destilliertes Wasser zurückgreifen und seinem Befeuchterbehälter etwas Gutes tun. Auf demineralisiertes Wasser sollte man möglichst nicht zurückgreifen, außer man kann sich nicht anders behelfen. Eventuell sollte man dann einen Verzicht auf den Befeuchter in Erwägung ziehen. Die Edelvariante bleibt das gefilterte Wasser, was aber wohl durchdacht sein sollte aufgrund der speziellen Handhabung und Kosten. Verzichten kann man definitiv darauf.

 

Im Urlaub oder auf Reisen

Im Urlaub oder auf Reisen haben wir nicht so viele Möglichkeiten. Daher macht es Sinn, sich vorab über die Bezugsquellen von Trinkwasser zu erkundigen. Manche Länder haben nicht so eine Trinkwasserverordnung, wie wir sie aus Deutschland her kennen. Trinkbares Wasser aus dem Wasserhahn ist dort nicht unbedingt die Regel. Gechlortes Wasser, wie man es manchmal vorfindet, ist nicht für den Gebrauch in einem Befeuchter geeignet und stellt zudem auch noch eine Gesundheitsgefährdung durch die austretenden Chlorgase dar. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, empfiehlt es sich bekannte (Mineral-)Wassermarken mit Kohlensäure zu nehmen und auf gut verschlossene Glasflaschen zu achten. Dies wäre zumindest ein praktikabler Kompromiss, wenn man auf den Befeuchter nicht gänzlich verzichten möchte.

Letztendlich muss jeder für sich und seine Situation selbst abwägen, was einem wichtig ist, welches Wasser man zur Verfügung hat und auch nutzen möchte.

Stefan D. (Team „Austausch – Schlafapnoe“)

 

 

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