Zahnspange bei Schlafapnoe Operation

Kieferorthopädie als elementarer Bestandteil der chirurgischen Schlafapnoetherapie – Weshalb eine begleitende kieferorthopädische Behandlung bei der Schlafapnoe Operation so wichtig ist.


Welches Prinzip liegt der bimaxillären Umstellungsosteotomie zur Therapie einer obstruktiven Schlafapnoe zugrunde.

Vereinfacht gesagt liegt das Problem der obstruktiven Schlafapnoe in einem zu geringen Volumen der oberen Luftwege. Wenn diese im Schlaf weiter kollabieren, kommt es zu gefährlichen Atemaussetzern mit weitreichenden, negativen Gesundheitsfolgen.

Im Rahmen der chirurgischen Schlafapnoebehandlung werden beide Kiefer (bimaxillär) operativ nach vorne verlagert. Daraus ergibt sich in direkter Konsequenz eine Volumenzunahme des Rachenraums und der oberen Atemwege. Der Kollaps der Atemwege und die damit verbundenen Atemaussetzer werden so vermieden.

 

Weshalb sind eine korrekte Verzahnung und der „richtige Biss“ so wichtig?

Unser Kausystem ist äußerst sensibel. Kleinste Veränderungen und Vorkontakte zwischen den oberen und unteren Zähnen registrieren wir sofort. Wenn die oberen und unteren Zähne nicht richtig aufeinander abgestimmt sind, kann dies zu funktionellen Problemen, wie Zähneknirschen und – pressen, Muskelverspannungen und -schmerzen oder Kiefergelenksproblemen führen.

 

Welche Rolle spielt die Kieferorthopädie im Rahmen der chirurgischen Schlafapnoebehandlung?

Durch die bimaxilläre Umstellungsosteotomie ergeben sich immer gewisse Abweichungen zwischen der Verzahnung vor und der Verzahnung nach der Operation. Diese auszugleichen, für einen harmonischen Biss zu sorgen und funktionelle Beschwerden zu vermeiden, ist die Aufgabe der begleitenden Kieferorthopädie.

Selbst in Fällen, in denen eine Verlagerung beider Kiefer in gleicher Richtung und gleichem Ausmaß geplant ist, bleiben gewisse Veränderungen der Verzahnung nicht aus. Schuld daran sind unter anderem der muskuläre Einfluss auf die Unterkieferposition und die veränderte Position der Kauebene in Relation zum Kiefergelenk.

Eine bimaxilläre Umstellungsosteotomie, wie sie im Rahmen der chirurgischen Schlafapnoetherapie durchgeführt wird, sollte deshalb immer kieferorthopädisch begleitet werden. Anderenfalls geht man das Risiko ein, die Atmung zu verbessern, gleichzeitig aber den Biss zu verschlechtern und sich damit funktionelle Beschwerden einzuhandeln.

 

Welche Bedeutung hat die Kieferorthopädie für die Optimierung der operativen Verlagerungsstrecken im Rahmen einer bimaxillären Operation zur Linderung der Schlafapnoe?

Prinzipiell kann man sagen: Je größer die operative Verlagerungsstrecke ist, desto größer ist der positive Effekt des Eingriffs auf die Atmung. Oft besteht in der Ausgangssituation eine Kieferfehlstellung, bei der ein Kiefer weiter zurück liegt als der andere. Es ergibt sich folglich bei dem weiter zurückliegenden Kiefer auch ein entsprechend größeres Vorverlagerungspotential. Sobald ein Kiefer weiter verlagert wird als der andere, verändert sich im Rahmen der OP immer auch in erheblichem Maße die Verzahnung zwischen Ober- und Unterkiefer. Ohne Kieferorthopädie würde man sich in diesen Fällen eine Verbesserung der Atmung zulasten einer sehr deutlichen Verschlechterung des Bisses erkaufen.

Die zusätzliche Verlagerungsstrecke, die sich aus einer anfänglich bestehenden Dysharmonie der Kiefer ergibt, lässt sich folglich nur optimal nutzen, wenn parallel kieferorthopädisch behandelt wird.

Durch eine begleitende kieferorthopädische Behandlung wird sichergestellt, dass die maximalen Verlagerungsstrecken für den maximalen respiratorischen Effekt genutzt werden können und dass die Zähne trotz für beide Kiefer unterschiedlicher Verlagerungsstrecken, am Ende zusammenpassen.

Welchen Einfluss haben Kieferorthopädie der „richtige Biss“ auf die Stabilität und den langfristigen Behandlungserfolg einer chirurgischen Schlafapnoetherapie?

Der Ober- und der Unterkiefer haben über die Zähne Kontakt zueinander. Eine satte Verzahnung zwischen den Zähnen der beiden Kiefer trägt dazu bei, die Lagebeziehung der Kiefer zueinander zu stabilisieren. Wenn über die kieferorthopädische Begleittherapie eine passende Verzahnung eingestellt wird, steigert dies auch die Stabilität des chirurgischen Ergebnisses.

 

Gastbeitrag von Dr. Fabian von Rom – Kieferorthopäde in München-Unterföhring

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