Unterkieferprotrusionsschienen sind eine zunehmend beliebte Behandlungsoption für Menschen, die unter obstruktiver Schlafapnoe leiden. Diese Schienen sind eine Alternative zur herkömmlichen CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) und bieten einige Vorteile, die sie für viele Patienten attraktiv machen. In diesem Artikel werden die Vor- und Nachteile der Unterkieferprotrusionsschiene erläutert, einschließlich ihrer Wirkung auf die Zähne und das Kiefergelenk.
Vorteile der Unterkieferprotrusionsschiene
Alternative zur CPAP-Therapie
Die Unterkieferprotrusionsschiene ist eine attraktive Alternative zur CPAP-Therapie, insbesondere für Patienten, die Schwierigkeiten haben, sich an die CPAP-Maske zu gewöhnen oder die Maske als unangenehm empfinden (1). Durch die Verwendung der Schiene wird der Unterkiefer nach vorne geschoben, wodurch der Atemweg offen gehalten und das Schnarchen reduziert wird.
Tragbarkeit und Komfort
Im Vergleich zu einer CPAP-Maschine sind Unterkieferprotrusionsschienen kleiner, leichter und weniger sperrig. Sie sind daher leichter zu transportieren und können einfacher in der Nacht getragen werden (2).
Wirksamkeit
Studien haben gezeigt, dass Unterkieferprotrusionsschienen bei milden bis moderaten Fällen von obstruktiver Schlafapnoe wirksam sein können, wobei die Patienten eine signifikante Verbesserung der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) -Werte und eine Verringerung der Schnarchgeräusche feststellen (3).
Nachteile der Unterkieferprotrusionsschiene
Keine Heilbehandlung
Wie bei anderen Therapieformen, mit Ausnahme des Maxillomandibulären Advancements, ist die Unterkieferprotrusionsschiene keine Heilbehandlung für obstruktive Schlafapnoe, sondern lediglich eine Symptombehandlung (4).
Verschiebung der Zähne und Beeinträchtigung der Okklusion
Eine mögliche Nebenwirkung der langfristigen Verwendung von Unterkieferprotrusionsschienen ist die Verschiebung der Zähne und die Beeinträchtigung der Okklusion, insbesondere wenn die Schiene nicht richtig angepasst ist (5).
Belastung für die Kiefergelenke
Einige Patienten können Schmerzen oder Beschwerden in den Kiefergelenken verspüren, insbesondere bei längerem Tragen der Unterkieferprotrusionsschiene (6).
Unterkieferprotrusionsschiene Kosten
Die Kosten für eine Protrusionsschiene können je nach verschiedenen Faktoren variieren, einschließlich der Art der Schiene, dem Hersteller, dem verwendeten Material und der Anpassung durch einen Fachmann.
Generell liegen die Preise für Unterkieferprotrusionsschienen, die zur Behandlung von Schlafapnoe oder Schnarchen eingesetzt werden, in Deutschland zwischen 500 und 2000 Euro. Die genauen Kosten hängen von der individuellen Anpassung und dem Umfang der zahnärztlichen Leistungen ab, die zur Anfertigung der Schiene erforderlich sind.
In einigen Fällen kann die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für eine Protrusionsschiene ganz oder teilweise übernehmen, wenn die Schiene medizinisch notwendig ist, um eine Schlafapnoe oder ein anderes Atmungsproblem zu behandeln. Es ist ratsam, sich vor der Anschaffung einer Schiene bei der eigenen Krankenkasse über die Kostenübernahme und eventuelle Zuzahlungen zu informieren.
Private Krankenversicherungen haben oft unterschiedliche Regelungen bezüglich der Kostenübernahme für Protrusionsschienen. Es ist empfehlenswert, die Vertragsbedingungen zu prüfen oder direkt bei der Versicherung nachzufragen, um sicherzustellen, dass die Kosten übernommen werden.
Wichtig ist, sich vor der Anschaffung einer Protrusionsschiene von einem spezialisierten Zahnarzt beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass sie richtig angepasst wird und den gewünschten Erfolg bei der Behandlung von Schlafapnoe oder Schnarchen erzielt. (Beispiel: DGZS, Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Schlafmedizin www.dgzs.de)
Fazit der Unterkieferprotrusionsschiene
Die Unterkieferprotrusionsschiene bietet eine interessante Alternative zur CPAP-Therapie für Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe. Während sie einige Vorteile wie Tragbarkeit, Komfort und Wirksamkeit bei milden bis moderaten Fällen bietet, sollten die potenziellen Nachteile wie die Verschiebung der Zähne, Beeinträchtigung der Okklusion und Belastung der Kiefergelenke nicht übersehen werden. Eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile sowie eine individuelle Anpassung durch einen Fachmann sind entscheidend, um das beste Ergebnis für den Patienten zu erzielen.
Quellen:
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- Sharples, L. D., Clutterbuck-James, A. L., Glover, M. J., Bennett, M. S., Chadwick, R., Pittman, M. A., … & Smith, I. E. (2016). Meta-analysis of randomised controlled trials of oral mandibular advancement devices and continuous positive airway pressure for obstructive sleep apnoea-hypopnoea. Sleep medicine reviews, 27, 108-124.
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