Ab wann kein Mittagsschlaf mehr

Die Frage, ab wann Kinder keinen Mittagsschlaf mehr benötigen, beschäftigt viele Eltern. Insbesondere im Alter von 3 bis 6 Jahren gibt es große Unterschiede im Schlafverhalten. Die Arbeitsgruppe Pädiatrie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) hat hierzu Empfehlungen veröffentlicht, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

Häufigkeit des Mittagsschlafs im Alter von 3-6 Jahren

Die Schlafdauer am Tag ist in diesem Alter sehr unterschiedlich. Große Studien zeigen, dass über die Hälfte der Kinder bis zum Alter von 3 Jahren in Europa einen Mittagsschlaf machen. Mit Eintritt in das Vorschulalter (5-6 Jahre) reduziert sich diese Zahl deutlich, weniger als 10% der Kinder halten dann noch einen Mittagsschlaf. In anderen Kulturen, wie in asiatischen Ländern und den USA, ist der Anteil der Kinder, die auch mit 5 Jahren noch Mittagsschlaf machen, deutlich höher​ (BR.de)​​ (Quarks)​.

Einflussfaktoren auf den Mittagsschlaf

Das Bedürfnis zu schlafen hängt sowohl von der vorherigen Wachzeit als auch von den individuellen zirkadianen Rhythmen ab. So haben die meisten Menschen eine erhöhte Einschlafneigung am Nachmittag. Auch soziokulturelle Faktoren wie Essenszeiten und Aktivitäten beeinflussen den Mittagsschlaf. Die Einstellung der betreuenden Person spielt ebenfalls eine Rolle: Kinder schlafen länger, wenn ihre Betreuer den Mittagsschlaf unterstützen​ (BR.de)​​ (Quarks)​.

Bedeutung von ausreichend Schlaf

Schlaf ist essenziell für das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Eine Verkürzung der Schlafdauer kann zu Verhaltensauffälligkeiten und einem erhöhten Risiko für Adipositas führen. Ein regelmäßiger Mittagsschlaf kann dabei helfen, die notwendige Gesamtschlafdauer zu erreichen, insbesondere wenn der Nachtschlaf nicht ausreicht​ (BR.de)​​ (Quarks)​.

Vorteile des Mittagsschlafs

Ein Mittagsschlaf hat positive Effekte auf das deklarative Gedächtnis (Faktenwissen). Kinder, die regelmäßig mittags schlafen, können das am Vormittag Gelernte besser im Gedächtnis speichern. Ohne Mittagsschlaf erinnern sie sich schlechter an zuvor Gelerntes. Besonders Kinder mit einem späten zirkadianen Typ profitieren von einem Mittagsschlaf, da sie oft später ins Bett gehen und weniger Nachtschlaf bekommen​ (BR.de)​​ (Quarks)​.

Unerwünschte Effekte des Mittagsschlafs

Ein zu langer Mittagsschlaf kann jedoch auch unerwünschte Effekte haben. Dazu gehören eine spätere Zubettgehzeit, längere Einschlaflatenz und eine geringere nächtliche Schlafdauer. Auch Wachzeiten in der Nacht treten bei Kindern mit Mittagsschlaf häufiger auf. In Betreuungseinrichtungen, die einen längeren Mittagsschlaf fördern, können die Kinder mehr Einschlafprobleme und eine schlechtere Stimmung beim Aufwachen am Morgen haben​ (BR.de)​​ (Quarks)​.

Zeichen, dass ein Kind keinen Mittagsschlaf mehr braucht

  • Fehlendes oder stark verspätetes Einschlafen bei adäquater Gelegenheit zum Mittagsschlaf
  • Keine Müdigkeit oder Verhaltensauffälligkeiten ohne Mittagsschlaf

Zeichen, dass ein Kind noch einen Mittagsschlaf braucht

  • Gutes Aufwachen, jedoch im Laufe des Tages weinerlich und launisch
  • Geduld und Konzentration lassen im Tagesverlauf nach
  • Weint leichter am Nachmittag oder Abend
  • Gähnt, reibt sich die Augen oder regt sich beim Zubettgehen auf
  • Schläft häufig im Auto oder beim Fernsehen ein

Empfehlungen

  • Jedes Kind hat individuelle Schlafbedürfnisse, die beachtet werden sollten.
  • Eine Ruhephase sollte angeboten werden, auch wenn das Kind nicht schlafen möchte.
  • Kinder, die Anzeichen von Müdigkeit zeigen, sollten die Möglichkeit haben, einen Mittagsschlaf zu halten.
  • Die Betreuungseinrichtungen sollten so gestaltet sein, dass sowohl Schlaf als auch Wachphasen gut betreut werden können.
  • Bei Einschlafproblemen am Abend kann die Dauer des Mittagsschlafs verkürzt werden.

Fazit

Der Mittagsschlaf im Kindergartenalter sollte individuell betrachtet werden. Während einige Kinder noch einen Mittagsschlaf benötigen, kommen andere ohne aus. Eine flexible Handhabung und Abstimmung zwischen Eltern und Betreuern ist dabei entscheidend, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.

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