Viele Menschen wachen nachts auf, weil sie völlig durchgeschwitzt sind. Das nächtliche Schwitzen kann viele verschiedene Gründe haben. Darunter auch einige harmlose, bei denen man ohne Probleme Abhilfe schaffen kann. Einige Menschen schwitzen nachts einfach mehr als andere. Andere Menschen schwitzen, weil sie unter ungünstigen Schlafbedingungen schlafen. Das Aufwachen stört den geruhsamen Schlaf und verhindert, dass wir uns morgens richtig ausgeschlafen fühlen.
Mit der richtigen Bettwäsche kann man nächtlichem Schwitzen durchaus entgegenwirken. Das Material und die Qualität der Bettwäsche ist dabei ganz entscheidend für den Schlafkomfort. So gibt es Bettwäsche, die das nächtliche Schwitzen noch begünstigt und andere, die für ein gutes Schlafklima sorgt und so das Schwitzen reduziert oder gar ganz verhindert.
Prof. Dr. Jürgen Zulley, ehemaliger Leiter des schlafmedizinischen Zentrums in Regensburg und Buchautor, bestätigte der Zeitschrift ÖKO-Test, dass die Wahl der richtigen Bettwäsche Einfluss auf die Schlafqualität hat. Bei einer Studie schliefen Probanden in drei aufeinander folgenden Nächten in unterschiedlichen Bettdecken. Wenn diese Feuchtigkeit besonders gut aufnehmen und wieder abgeben konnten, schliefen der Teilnehmer der Studie laut Zulley tiefer, länger und mit weniger Unterbrechungen[1].
Bettwäsche aus reinem Leinen mindert nächtliches Schwitzen
Grundsätzlich eignet sich Bettwäsche aus Naturmaterialien, wie Leinen, wesentlich besser, als Bettwäsche aus synthetischen, also künstlich hergestellten Materialien. Synthetische Materialien sind meistens wenig luftdurchlässig und nehmen Feuchtigkeit kaum auf. Dadurch schwitzt man deutlich mehr, als in natürlichen Bettwäsche-Materialien.
Warum schwitzt man in Leinen-Bettwäsche weniger?
Bettwäsche aus reinem Leinen bietet die besten Eigenschaften in Sachen Schlafklima. Leinen bringt von Natur aus Eigenschaften mit, die sich optimal auf unsere Schlafklima auswirken. So kühlt es im Sommer, während es im Winter schön warmhält. Leinen-Bettwäsche gibt im Vergleich zu anderen Bettwäsche Materialien wesentlich mehr Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Aufgrund seiner natürlichen Struktur, nimmt es die Feuchtigkeit auf, ohne dabei an der Haut zu kleben.
Außerdem ist Leinenbettwäsche aufgrund seiner glatten Struktur besonders hygienisch. Es schließt weniger Luft ein als andere Bettwäsche-Materialien und bietet weniger Angriffsfläche für Bakterien, Fusseln und Schmutz. Es gilt als bakterien- und schmutzabweisend und ist daher auch bei Allergikern besonders beliebt. Diese Eigenschaften kommen natürlich auch schwitzenden Schläfern zu Gute.
Leinenbettwäsche ist einfach in der Pflege und hält oft ein Leben lang
Um die klimaregulierenden Funktionen möglichst auszuschöpfen, sollte man die Leinen-Bettwäsche gut pflegen. Das ist bei Leinen zum Glück sehr einfach. Leinen-Bettwäsche ist äußerst robust und strapazierfähig. Wer sich einmal Bettwäsche aus Leinen angeschafft hat, der hat bei richtiger Pflege ein Leben lang etwas davon.
Im Sommer sollte die Bettwäsche mindestens alle zwei Wochen gewaschen werden. Im Winter, wenn man weniger schwitzt, reichen auch 3 Wochen. Ungefärbtes Leinen kann man problemlos bei 60 Grad waschen. Um die Struktur zu schonen, eignet sich eine Wäsche bei 40 Grad. Gefärbtes Leinen sollte man nicht höher als 30 Grad waschen, um die Farbe so lange wie möglich frisch zu halten. Leinen kann man im Trockner im Schonwaschgang trocknen. Am besten lässt man die Bettwäsche aber einfach an der frischen Luft trocknen.
Alternativen zur Leinen-Bettwäsche
Als Alternative zur Leinenbettwäsche kann man auch auf Baumwoll-Bettwäsche zurückgreifen. Baumwoll-Bettwäsche hat nicht ganz so gute temperatur- und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften wie Leinenbettwäsche, aber sie wirkt immer noch deutlich besser gegen nächtliches Schwitzen, als synthetische Stoffe. Baumwolle hat gegenüber Leinen den Vorteil, dass sie nicht so knittert. Außerdem gibt es hier große Preisunterschiede. Eine Baumwollbettwäsche ist in den meisten Fällen deutlich günstiger als Leinenbettwäsche.
Auch Seide eignet sich gut als Material für Bettwäsche. Hier kommt es sehr auf die persönlichen Vorlieben an, die man beim Schlafen hat. Manche bevorzugen das Gefühl von Seide, während andere Leinen wegen seiner groben Struktur zu schätzen wissen.
Schläft es sich in Leinenbettwäsche tatsächlich besser als in anderen Materialien?
Wer nachts zu starken Schwitzen neigt, der kann mit einer Leinenbettwäsche schon viel bewirken. Die hohen Atmungsaktivität und die Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit führt zu einem besseren Schlafklima.
Wer durch Schwitzen wach wird, oder sich nachts gar umziehen muss, weil er so verschwitzt ist, sollte auf das Material seiner Bettwäsche achten. Vor allem von synthetischen Materialien sollte man dann absehen. Am besten eignen sich Naturmaterialien, wie Leinen oder Baumwolle gegen nächtliches Schwitzen.
Neben der Bettwäsche-Wahl sollte man auch auf die richtigen Materialien und dicke des Kopfkissens und der Decke, aber auch bei der Wahl der Matratze und des Lakens achten.
[1]ÖKO-TEST Ausgabe 12|2014