Schlafparalyse

Schlafparalyse ist ein faszinierendes und zugleich beunruhigendes Phänomen, das viele Menschen mindestens einmal in ihrem Leben erleben. Dieser Zustand kann beängstigend sein und zu Missverständnissen führen. In diesem Artikel werden wir die Ursachen und Symptome der Schlafparalyse erörtern, wissenschaftliche Erkenntnisse darüber teilen und hilfreiche Bewältigungsstrategien vorstellen.

 

Was ist Schlafparalyse?

Schlafparalyse ist ein Zustand, bei dem eine Person kurz vor dem Einschlafen oder kurz nach dem Aufwachen vorübergehend nicht in der Lage ist, sich zu bewegen oder zu sprechen (AASM, 2014)[1]. Dieses Phänomen tritt auf, wenn der Körper während des REM-Schlafs (Rapid Eye Movement) in einen Zustand der Muskelatonie (Muskellähmung) übergeht, um zu verhindern, dass wir unsere Träume physisch ausagieren (Sharpless & Doghramji, 2015)[2].

 

Ursachen

Die genauen Ursachen der Schlafparalyse sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt einige Faktoren, die das Risiko erhöhen können (Sharpless & Doghramji, 2015)[2]:

  • Schlafstörungen wie Narkolepsie oder Schlafapnoe
  • Unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus (z. B. durch Schichtarbeit oder Jetlag)
  • Schlafentzug oder unzureichender Schlaf
  • Stress, Angst oder Depressionen
  • Genetische Veranlagung

 

Symptome der Schlafparalyse

Während der Schlafparalyse erleben Betroffene typischerweise folgende Symptome (AASM, 2014)[1]:

  • Unfähigkeit, sich zu bewegen oder zu sprechen
  • Wahrnehmung von Druck auf der Brust oder Atemnot
  • Halluzinationen (visuell, auditiv oder taktil)
  • Intensive Angst- oder Panikgefühle

Diese Symptome dauern in der Regel nur wenige Sekunden bis Minuten an, können aber in seltenen Fällen länger anhalten (Sharpless & Doghramji, 2015)[2].

 

Bewältigungsstrategien und Behandlung

Obwohl Schlafparalyse in der Regel harmlos ist, kann sie dennoch Angst und Unbehagen verursachen. Hier sind einige Strategien, um mit diesem Phänomen umzugehen und ihre Häufigkeit zu reduzieren:

  • Schlafhygiene verbessern: Regelmäßige Schlafenszeiten, eine entspannende Schlafumgebung und der Verzicht auf Koffein und Alkohol vor dem Schlafengehen können helfen (Jalal, 2020)[3].
  • Stressbewältigung: Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können dazu beitragen, Stress abzubauen und Schlafparalyse zu verhindern (Jalal, 2020)[3].
  • Schlafposition ändern: Schlafparalyse tritt häufiger auf, wenn man in Rückenlage schläft. Das Schlafen auf der Seite oder in Bauchlage kann das Risiko verringern (Sharpless & Doghramji, 2015)[2].
  • Konfrontation mit der Angst: Sich bewusst zu machen, dass Schlafparalyse ein natürliches Phänomen ist und keine Gefahr darstellt, kann dazu beitragen, Angstgefühle zu reduzieren (Jalal, 2020)[3].
  • Professionelle Hilfe: Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Fällen von Schlafparalyse sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. In einigen Fällen kann eine Behandlung der zugrunde liegenden Schlafstörung oder psychischen Erkrankung erforderlich sein (Sharpless & Doghramji, 2015)[2].

 

Fazit

Schlafparalyse ist ein weit verbreitetes Phänomen, das beängstigend sein kann, aber in der Regel harmlos ist. Indem Sie Ihre Schlafgewohnheiten überprüfen, Stress bewältigen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, können Sie das Auftreten von Schlafparalyse reduzieren und besser damit umgehen.

 

Quellen:

[1] American Academy of Sleep Medicine (AASM). (2014). International Classification of Sleep Disorders – Third Edition (ICSD-3). Darien, IL: American Academy of Sleep Medicine.

[2] Sharpless, B. A., & Doghramji, K. (2015). Sleep Paralysis: Historical, Psychological, and Medical Perspectives. Oxford University Press.

[3] Jalal, B. (2020). How to make the ghosts in my bedroom disappear? Focused-Attention Meditation combined with muscle relaxation (MR therapy)—a direct treatment intervention for Sleep Paralysis. Frontiers in Psychology, 11, 124.

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