Parkinson Schlafapnoe

Besteht ein Zusammenhang zwischen Morbus Parkinson und dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS)?

Tagesmüdigkeit auch ohne Medikamente

Sie sind Parkinson-Patient und durch diese Erkrankung bereits durch Muskelsteife, Bewegungsarmut und verlangsamte Bewegungen belastet. Häufig aber kommt erschwerend noch eine erhöhte Müdigkeit hinzu, die auf die Ihnen verordneten Medikamente zurückzuführen sein könnte. Denn bei vielen der Medikamente, die bei Morbus Parkinson eingesetzt werden, ist Müdigkeit eine der Nebenwirkungen. Das ist eines der am häufigsten festgestellten Merkmale bei Ihrer Patientengruppe und sie kommen erschwerend zu den bekannten motorischen Merkmalen dazu. Die Müdigkeit allerdings bleibt bei Ihnen oft weiter bestehen, auch wenn Sie die jeweiligen Medikamente abgesetzt haben. Diesem Phänomen galt es auf den Grund zu gehen.[mfn]https://www.parkinson.de/de/schlafmaske-fuer-besseres-gedaechtnis-und-mehr-wachheit-bei-parkinson-betroffenen[/mfn]

Parkinson  Schlafapnoe – Durch Studien bestätigt

In einer im Frühjahr 2017 veröffentlichten Studie in „Neurology“, dem Fachjournal der American Academy of Neurology, wurde diese Tagesmüdigkeit genauer untersucht und zwar vor dem Hintergrund des OSA Syndroms (obstruktives Schlafapnoe-Syndrom) und dessen Zusammenhang mit Morbus Parkinson. In dieser Studie stellte sich heraus, dass etwa zwei Drittel der untersuchten Patienten mit mittelschwerer Parkinson-Erkrankung unter dem obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom litten. Bei diesem Syndrom leidet der Körper an einer Unterversorgung von Sauerstoff durch verminderte Atmung und Luftversorgung, genannt Hypopnoen, und mehr noch durch Atemaussetzer, den Apnoen. Als Patient sind Sie somit zum einen minderversorgt mit Sauerstoff und haben zum anderen einen unruhigen Schlaf. Folglich sind Sie am Tag darauf müde, unkonzentriert und wenig leistungsfähig.

Untersuchung im Schlaflabor

Um der Müdigkeit auf den Grund gehen zu können, sollten Sie sich einer Untersuchung im Schlaflabor unterziehen. In dieser Untersuchung wird bei Ihnen eine Polysomnographie durchgeführt. Das heißt es werden bestimmte Werte über Elektroden aufgezeichnet, wie Hirnaktivität (EEG), Blutdruck (EKG), Atemfluss, Atmungsanstrengung oder auch Sauerstoffsättigung. Anhand der Atmung wird der AHI Index, der Apnoe-Hypopnoe-Index, ermittelt, der für die Anzahl der Atemaussetzer und verminderte Atmung in einer Minute steht. In der genannten Studie ergab sich, dass bei Patienten, die an Parkinson erkrankt sind und eine obstuktive Schlafapnoe vorweisen, es verstärkt zu Tagesschläfrigkeit und auch kognitiven Störungen wie einer geschwächten Erinnerung und verminderter Konzentrationsfähigkeit kommt, auch nach Absetzen der Medikamente. [mfn]https://n.neurology.org/content/88/12/1120[/mfn] [mfn]https://www.neuromedizin.de/Neurologie/Obstruktive-Schlafapnoe-mit-Schlaefrigkeit-und-kognitiver-Dy.htm[/mfn]

Goldstandard bei Schlafapnoe

Zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe hat sich als Mittel der Wahl die kontinuierliche Atemwegsüberdrucktherapie in Form einer CPAP-Maske herauskristallisiert. Dabei werden Sie als Patient mit einer Atem-Maske, der CPAP-Maske, über Mund und Nase oder auch nur nasal beatmet. Diese bringt in regelmäßigen Stößen Sauerstoff in die Lungen ein, um die für die obstruktive Schlafapnoe typischen Atemaussetzer und auch die verminderten Belüftung Ihrer Lunge auszugleichen.

CPAP-Maske und Parkinson

Allerdings ist diese Empfehlung für Parkinson-Patienten mit Vorsicht zu betrachten. Durch die in der Nacht vorliegende Bewegungsarmut ist es für sie als Patient, der unter Morbus Parkinson leidet, schwer zu ertragen, zusätzlich mit einer Maske zu schlafen und dementsprechend wird dieses Hilfsmittel allgemein von den Betroffenen nur schwer angenommen.[mfn]https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2007-966889[/mfn]

Die CPAP-Maske wirkt unterstützend

Zusammenfassend könnte es also Sinn machen, bei Parkinson eine nächtliche Beatmung mit CPAP-Maske anzuwenden, da nach Absetzen der Medikamente zur Linderung der Parkinson-Symptome die Tagesmüdigkeit häufig weiterhin besteht. Je mehr Studien diese Behandlungsart als ratsam bewerten, umso stärker wäre der wünschenswerte Effekt auf die darunter leidenden Patienten und deren Bereitschaft, sich der Therapie mit einer CPAP-Maske anzuvertrauen.

Ausblick

Es sollte weitere Untersuchungen geben, um anhand von weiteren Studien herauszufinden, ob die kognitiven Dysfunktionen und die Tagesmüdigkeit bei Parkinson-Erkrankten mit einer Behandlung wie bei einem OSAS diese Symptome verringern könnten.[mfn]https://www.parkinson.de/de/schlafmaske-fuer-besseres-gedaechtnis-und-mehr-wachheit-bei-parkinson-betroffenen[/mfn]

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