Philips Respironics, ein führender Hersteller von CPAP-Geräten und Beatmungsmasken, steht aktuell im Fokus eines bedeutenden Skandals. Der Rückruf einer großen Anzahl ihrer Geräte hat viele Patienten beunruhigt und führt nun sogar zu einer Sammelklage. Hier sind die wichtigsten Informationen, die Sie darüber wissen sollten.
Der Hintergrund des Skandals
Im Juni 2021 gab Philips Respironics einen freiwilligen Rückruf für bestimmte CPAP-, BiPAP- und Beatmungsgeräte bekannt. Der Grund: Ein potenzielles Gesundheitsrisiko durch den verwendeten Schaumstoff zur Geräuschdämpfung. Dieser Polyurethanschaum (PE-PUR) kann sich zersetzen und gefährliche Partikel freisetzen, die in die Atemwege des Nutzers gelangen können. Laut Philips können diese Partikel und chemischen Emissionen verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, von leichten Atemwegsirritationen bis hin zu ernsteren Risiken wie Krebs.
Betroffene Geräte und Risiken
Betroffen sind vor allem Geräte der DreamStation-Reihe sowie andere CPAP- und BiPAP-Geräte, die zwischen 2009 und April 2021 hergestellt wurden. Der zersetzte Schaumstoff kann nicht nur zu Reizungen führen, sondern auch zu Kopfschmerzen, Asthma und möglicherweise sogar zu toxischen oder krebserregenden Auswirkungen.
Die Reaktion von Philips Respironics
Philips Respironics hat in Reaktion auf diese Vorfälle eine weltweite Rückrufaktion gestartet. Dabei wurden Betroffene angewiesen, die Nutzung der betroffenen Geräte einzustellen und auf Alternativen umzusteigen, bis eine Reparatur oder ein Austausch der Geräte erfolgen kann. Der Hersteller hat zudem angekündigt, an einer dauerhaften Lösung zu arbeiten, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Geräte wiederherzustellen.
Die Sammelklage
Aufgrund der potenziellen Gesundheitsrisiken und des Ausmaßes des Rückrufs hat sich nun eine Sammelklage formiert. Patienten, die durch die Nutzung der betroffenen Geräte gesundheitliche Schäden erlitten haben, setzen sich dafür ein, dass Philips zur Verantwortung gezogen wird. Die Anwaltskanzlei Hemmerich & Rohde etwa bietet Betroffenen Unterstützung bei der Teilnahme an dieser Klage an. Es geht darum, sowohl Entschädigungen für die erlittenen gesundheitlichen Schäden als auch den Ersatz für die unbrauchbar gewordenen Geräte zu erwirken.
Was Sie tun sollten
Wenn Sie ein Philips CPAP- oder BiPAP-Gerät verwenden, überprüfen Sie umgehend, ob Ihr Gerät vom Rückruf betroffen ist. Philips bietet auf seiner Website entsprechende Informationen und Tools zur Identifizierung betroffener Geräte. Konsultieren Sie Ihren Arzt, um Alternativen zu besprechen und das weitere Vorgehen zu klären. Sollten Sie gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung eines der betroffenen Geräte feststellen, ist es ratsam, rechtlichen Rat in Anspruch zu nehmen.
Dieser Vorfall unterstreicht, wie wichtig es ist, über die Geräte, die wir zur Behandlung unserer Gesundheitsprobleme verwenden, informiert zu bleiben und regelmäßig sicherzustellen, dass sie den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.