Seitenstrangangina

Seitenstrangangina ist eine weniger bekannte, aber dennoch ernstzunehmende Art der Halsentzündung. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung der Seitenstrangangina, damit Sie diese Erkrankung besser verstehen und bei Bedarf rechtzeitig ärztliche Hilfe suchen können.

 

Was ist Seitenstrangangina?

Seitenstrangangina, auch Angina lateralis genannt, ist eine Entzündung der seitlichen Rachenwand, die meist durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Die Erkrankung ist weniger verbreitet als die klassische Mandelentzündung (Tonsillitis), kann jedoch ähnliche Symptome verursachen und erfordert in vielen Fällen eine ähnliche Behandlung.

 

Ursachen der Seitenstrangangina

Die häufigste Ursache für Seitenstrangangina ist eine bakterielle Infektion, insbesondere durch Streptokokken der Gruppe A, die auch für die klassische Mandelentzündung verantwortlich sind. In einigen Fällen kann die Erkrankung auch durch andere Bakterien oder Viren verursacht werden. Seitenstrangangina tritt häufiger bei Erwachsenen als bei Kindern auf und kann durch Infektionen der oberen Atemwege oder durch eine geschwächte Immunabwehr begünstigt werden.

 

Dauerhafte Mundatmung als Risikofaktor für Seitenstrangangina

Neben bakteriellen und viralen Infektionen kann auch eine dauerhafte Mundatmung zu einer erhöhten Anfälligkeit für Seitenstrangangina führen. Die Mundatmung bedeutet, dass anstelle der Nase der Mund für die Atmung genutzt wird, was zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann, einschließlich einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen im Halsbereich wie die Seitenstrangangina.

Die Nasenatmung ist für die Reinigung und Befeuchtung der Atemluft verantwortlich und bietet einen natürlichen Schutz gegen Krankheitserreger, die in die Atemwege gelangen. Bei der Mundatmung umgeht die Atemluft diesen natürlichen Filterprozess, wodurch mehr Keime und Bakterien direkt in den Rachen gelangen können. Darüber hinaus kann die Mundatmung dazu führen, dass der Rachen trockener wird, was die Schleimhäute reizt und anfälliger für Infektionen macht.

Mundatmung kann aus verschiedenen Gründen auftreten, wie zum Beispiel aufgrund von chronischer Nasenverstopfung, Allergien, vergrößerten Nasenpolypen oder anatomischen Besonderheiten. Wenn Sie bemerken, dass Sie oder Ihr Kind häufig durch den Mund atmen, ist es ratsam, einen Arzt oder HNO-Spezialisten aufzusuchen, um die Ursache zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

 

Vorbeugung von Seitenstrangangina bei Mundatmern

Wenn Mundatmung als Risikofaktor für Seitenstrangangina identifiziert wird, können folgende Maßnahmen dazu beitragen, das Risiko für Infektionen zu verringern:

  1. Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen: Wenn die Mundatmung durch Nasenverstopfung, Allergien oder anatomische Probleme verursacht wird, sollten diese entsprechend behandelt werden, um eine normale Nasenatmung wiederherzustellen.
  2. Befeuchtung der Raumluft: Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Innenräumen kann dazu beitragen, den Rachen feucht zu halten und das Risiko von Infektionen zu verringern.
  3. Gute Hygienepraktiken: Regelmäßiges Händewaschen und die Vermeidung von engem Kontakt mit erkrankten Personen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion reduzieren.
  4. Stärkung des Immunsystems: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und das Risiko von Infektionen zu verringern.

Mundatmung kann das Risiko für Seitenstrangangina erhöhen, indem sie die natürlichen Schutzmechanismen des Körpers umgeht und den Rachen anfälliger für Infektionen macht. Durch die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen der Mundatmung und die Ergreifung geeigneter Vorbeugungsmaßnahmen kann das Risiko für Seitenstrangangina reduziert werden. Wenn Sie Anzeichen einer Seitenstrangangina bemerken oder feststellen, dass Sie häufig durch den Mund atmen, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten. Durch frühzeitige Behandlung und adäquate Selbstfürsorge können die meisten Menschen von dieser Erkrankung vollständig genesen und das Risiko für zukünftige Infektionen verringern.

 

Symptome einer Seitenstrangangina

Die Symptome einer Seitenstrangangina ähneln denen einer Mandelentzündung und können Folgendes umfassen:

  1. Halsschmerzen, die sich beim Schlucken verschlimmern
  2. Schluckbeschwerden
  3. Geschwollene und gerötete Rachenwand
  4. Fieber und Schüttelfrost
  5. Kopfschmerzen
  6. Gliederschmerzen
  7. Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein
  8. Vergrößerte Lymphknoten am Hals

 

Diagnose der Seitenstrangangina

Die Diagnose einer Seitenstrangangina erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und eine Beurteilung der Symptome durch einen Arzt. Dabei wird der Rachen genau inspiziert und die seitlichen Rachenwände auf Anzeichen einer Entzündung untersucht. In einigen Fällen kann auch ein Rachenabstrich oder eine Blutuntersuchung erforderlich sein, um die genaue Ursache der Infektion zu identifizieren.

 

Behandlung der Seitenstrangangina

Da Seitenstrangangina meist durch Bakterien verursacht wird, ist die Standardbehandlung in der Regel die Gabe von Antibiotika, insbesondere bei einer Streptokokkeninfektion. Dabei ist es wichtig, die Antibiotika wie vom Arzt verschrieben einzunehmen und den gesamten Behandlungsverlauf abzuschließen, um eine vollständige Genesung sicherzustellen und eine erneute Infektion zu vermeiden.

Zusätzlich zur antibiotischen Therapie können folgende Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen:

  1. Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente: Diese können dazu beitragen, Schmerzen und Fieber zu reduzieren.
  2. Viel Flüssigkeit trinken: Dies hilft, Austrocknung zu vermeiden und den Hals feucht zu halten, was die Heilung unterstützen kann.
  3. Gurgeln mit warmem Salzwasser: Dies kann helfen, Schmerzen und Schwellungen im Halsbereich zu reduzieren.
  4. Ausreichend Ruhe: Ruhe ist wichtig für die Genesung und gibt dem Körper die Möglichkeit, die Infektion effektiv zu bekämpfen.

Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Seitenstrangangina einen Arzt aufzusuchen, um eine korrekte Diagnose und angemessene Behandlung zu gewährleisten.

 

Fazit: Eine ernstzunehmende Halsentzündung

Seitenstrangangina ist eine bakterielle Halsentzündung, die ernstzunehmende Symptome verursachen kann und in der Regel eine antibiotische Behandlung erfordert. Wenn Sie Anzeichen einer Seitenstrangangina bemerken, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten. Durch frühzeitige Behandlung und adäquate Selbstfürsorge können die meisten Menschen von dieser Erkrankung vollständig genesen.

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