Gesichtsform und Schlafapnoe

Menschen ohne obstruktive Schlafapnoe haben alle eines Gemeinsam: Das Gesicht ist nach vorne gewachsen. Ein sogenanntes Ante Face ist meist der Garant für freie obere Atemwege und ein Leben ohne Schnarchen und ohne Schlafapnoe. Aber warum ist dies so? Und warum hat nicht jeder Mensch von Natur aus ein Ante Face? Ist möglicherweise die Evolution schuld an unserer Atemepidemie?

 

Mundatmung als Grund für die spätere Schlafapnoe

In unserer heutigen Zeit nutzen wir immer weniger die Kiefermuskulatur. Das Essen wird immer weich gekocht, das Steak muss zart sein, und die Brotkanten werden auch kaum mehr freiwillig gegessen. Hinzu kommen Allergien, oft in jungen Jahren, diese verursachen meist eine verschnupfte Nase und bedingen dadurch erzwungene Mundatmung. Durch eine dauerhafte Mundatmung bekommt der Kiefer in den wichtigsten Wachstumsphasen durch das ständige Offen-halten des Mundes Signale zum Wachstum nach unten! Das Gesicht wird dadurch länger (long-face-syndrom).

Aber der ästhetische Makel ist nicht das größte Problem: Ein Kieferwachstum nach unten, in die Vertikale und nicht in die Horizontale, verursacht eine Verengung der oberen Atemwege (posterior Airways). Verengung bedeutet im Fachjargon: Obstruktion. Dieses Wort kennt eigentlich jeder Betroffene aus der Diagnose in seinem Arztbrief: Obstruktive Schlafapnoe! 

Wie kommt es zu dieser Verengung – und dadurch zur Schlafapnoe?

Wenn das Gesicht in die Länge wächst, wächst sowohl der Oberkiefer als auch der Unterkiefer nach unten und dadurch automatisch auch nach hinten. Der Unterkiefer trägt dadurch die Zunge direkt in die Atemwege und der Oberkiefer versperrt im oberen Anteil der Posterior Airways mit dem weichen Gaumen die Atemwege. Wenn Sie das nächste mal irgendwo in der Öffentlichkeit sind, beobachten Sie doch mal die Menschen um Sie herum. Menschen mit sehr langen Gesichtern, Kiefer- und Zahnfehlstellungen halten in den meisten Fällen ihren Mund offen. Besonders auffällig ist dies bei Kindern und Jugendlichen in der Pubertät. Menschen mit offenem Mund sehen einfach unattraktiv aus, für diese Erkenntnis muss man kein Wissenschaftler sein.

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