Asthma und Schlafapnoe hängen miteinander zusammen. Asthma bronchiale oder auch kurz Asthma genannt, ist eine Erkrankung der Atemwege. Der Name stammt aus dem altgriechischen und bedeutet zu Deutsch nichts anderes als „Atemnot“. Asthma verläuft chronisch und ist eine entzündliche Erkrankung, bei der die Bronchien, beziehungsweise die Schleimhaut der Atemwege eine dauerhafte Überempfindlichkeit gegen unterschiedliche Reize entwickeln. Die Folgen sind Asthmatikern hinlänglich bekannt: Engegefühl im Brustbereich, Atemnot, Husten bis hin zu immer wiederkehrenden Erstickungsanfällen, die im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen können.
Asthma und Schlafapnoe
Im Zusammenhang mit Asthma taucht immer wieder der Begriff „Schlafapnoe“ auf. Bei einer Schlafapnoe setzt im Schlaf die Atmung aus. Dieser Atemstillstand dauert in leichten Fällen nur einige Sekunden, im Durchschnitt liegen sie bei 20- 30 Sekunden. In schweren Fällen können sie jedoch minutenlang anhalten. Minuten, in denen die Sauerstoffversorgung unterbrochen ist.
Der Schläfer selbst merkt meist nichts von seinen Atemaussetzern, weshalb bei vielen Menschen eine Schlafapnoe lange unerkannt bleibt. In der Regel ist es der Partner, der es bemerkt. Da eine Schlafapnoe meist mit starkem Schnarchen einhergeht, registriert der Partner neben den lauten Schnarchgeräuschen eine plötzlich eintretende Stille ohne Atemgeräusche, die nach wenigen Sekunden bis Minuten urplötzlich mit einem massiven, lauten und fast explosionsartigen Schnarchgeräusch beendet wird. Die Atmung hat wieder eingesetzt.
Schnarchen an sich ist nicht gefährlich, auch normale, ungefährliche Atempausen können während des Schlafes auftreten. Treten in der Stunde allerdings mehr als 5 Atemaussetzer auf, die alle länger als 10 Sekunden dauern, liegt eine Schlafapnoe vor. Speziell bei Asthmatikern wurde eine Neigung zu Schlafapnoe festgestellt.
Verstärkt Asthma das Risiko einer Schlafapnoe oder ist es eher entgegengesetzt?
Um in dieser Frage Klarheit zu schaffen, untersuchte eine Forschergruppe der Wisconsin School of Medicine and Public Health in den USA die Ergebnisse einer Studie mit 547 Teilnehmern, die zur Hälfte aus Asthmatikern und zur Hälfte aus gesunden Teilnehmern bestand. Die Studie ergab, dass Asthmatiker tatsächlich häufiger unter einer obstruktiven Schlafapnoe litten. Besonders betroffen waren Asthmatiker über 36 Jahren. Sie schnarchten stärker und neigten nachts häufiger zu Atemstillständen.
Doch warum ist das so? Bei einer Schlafapnoe unterscheidet man zwischen zwei Arten: der obstruktiven Schlafapnoe und der zentralen Schlafapnoe.
Die häufigste Form – auch bei Asthmatikern – ist die obstruktive Schlafapnoe. Hierbei sind die Atemwege verengt oder verlegt. Es gibt verschiedene Ursachen für verengte Atemwege. Ein zu weit hinten liegender, verkürzter Unterkiefer, eine vergrößerte Zunge oder vergrößerte Mandeln können den Rachenraum verengen. Beim Schlafen in der Rückenlage kann durch die Muskelentspannung im Schlaf die Zunge tiefer in den Rachenraum rutschen. Sie kann dadurch kurzfristig die Atemwege blockieren.
Sind die Atemwege verengt, zum Beispiel durch die Zunge, erhält die Atemmuskulatur zwar weiterhin den Befehl vom Gehirn, Luft zu holen. Allerdings ist die Atemmuskulatur am Anfang zu schwach, um gegen die Blockade anzugehen. Es entsteht eine Atempause von wenigen Sekunden bis einigen Minuten. Während der Atempause sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut und Kohlendioxid entsteht. Sobald der Körper den Sauerstoffabfall und den Kohlendioxidanstieg bemerkt, wird eine Art „Alarm“ ausgelöst, der Körper fährt mit einem Ruck die Aktivität hoch. Dadurch schreckt der Schläfer kurz aus dem Schlaf und der Atempause hoch, holt mit dem schon erwähnten, lauten Schnarch- oder Atemgeräusch Luft – die Atempause ist beendet und die Atemmuskulatur übernimmt wieder zuverlässig ihren Dienst.
Da Asthmatiker im wachen Zustand schon unter Atemnot und durch Cortisongaben veränderte Atemwege leiden, kann der Zusammenhang von Asthma zu einer Schlafapnoe leicht abgeleitet werden. Beide Krankheiten entstehen, beziehungsweise verstärken sich durch beengte Atemwege und verschlimmern im Zusammenspiel noch erheblich.
Der permanente Sauerstoffmangel kann allerdings lebensgefährlich werden.
Behandlung und Tipps gegen eine Schlafapnoe
Eine leichte, obstruktive Schlafapnoe kann schon mit einfachen Mitteln positiv beeinflusst werden. Dazu zählt unter anderem das Reduzieren von Übergewicht, der Verzicht von Zigaretten, Alkohol und Schlaftabletten. Hilfreich sind auch alle Hilfsmittel, die verhindern, dass sich der Schläfer nachts auf den Rücken dreht. So gibt es Alarmgeräte auf dem Markt, die den Schläfer warnen, wenn er sich auf den Rücken dreht. Ein einfacher Tennisball oder ein Stück einer Schwimmnudel in den Rückenteil eines großen T-Shirts oder des Schlafanzuges genäht, helfen ebenfalls Wunder gegen das unbeabsichtigte Drehen in der Nacht. Wer so keinen Schlaf findet, kann versuchen, den Oberkörper mit einem zusätzlichen Kissen höher zu lagern.Zeigen die genannten Hilfsmittel keine Wirkung, kann der Patient auf eine individuell angefertigte Beissschiene zurückgreifen, die wie Knirscherschienen nachts getragen werden.Die Standard Methode auch bei schweren Fällen ist das Tragen einer Atemmaske. Diese Atemmasken werden nachts getragen und versorgen die Atemwege mit leichtem Überdruck kontinuierlich mit Raumluft über Nase und auch über den Mund.
In speziellen Fällen kann auch eine Operation infrage kommen. Auch hier gibt es verschiedene Methoden, wie zum Beispiel das Entfernen von Rachenmandeln oder Nasenpolypen oder die Behandlung der Fehlstellung von Ober- und Unterkiefer.