Die Wolfsstunde, auch bekannt als „Hexenstunde“ oder „Geisterstunde“, ist ein Begriff, der sich auf die Zeit um Mitternacht bezieht, wenn Legenden zufolge übernatürliche Ereignisse häufiger auftreten. In der modernen Schlafforschung spielt die Wolfsstunde ebenfalls eine Rolle, da sie mit Schlafstörungen und nächtlichen Ängsten in Verbindung gebracht wird. In diesem Artikel werden wir die Ursprünge und Mythen rund um die Wolfsstunde untersuchen, ihre Bedeutung im Zusammenhang mit Schlaf und Schlafstörungen beleuchten und Strategien zur Bewältigung nächtlicher Ängste und Schlafprobleme vorstellen.
Ursprung und Mythen der Wolfsstunde
Die Wolfsstunde hat ihren Ursprung in den alten Volksglauben und Legenden. Es wurde angenommen, dass um Mitternacht übernatürliche Wesen wie Hexen, Geister und Werwölfe am aktivsten sind. Diese Vorstellung hat sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Formen angenommen.
Die Wolfsstunde und der Schlaf
In der Schlafforschung gibt es Hinweise darauf, dass die Wolfsstunde auch eine Zeit ist, in der Menschen häufiger aufwachen oder Schwierigkeiten haben, in den Schlaf zurückzufinden. Dies kann auf die natürlichen zirkadianen Rhythmen des Körpers zurückzuführen sein, die den Schlaf-Wach-Zyklus steuern und in den frühen Morgenstunden einen natürlichen Tiefpunkt erreichen.
Schlafstörungen und nächtliche Ängste
Die Wolfsstunde kann bei Menschen, die unter Schlafstörungen wie Insomnie, Albträumen oder nächtlichen Ängsten leiden, besonders problematisch sein. In dieser Zeit können sich solche Probleme verschlimmern, was zu Schlaflosigkeit, Unruhe und einem verstärkten Gefühl der Angst führen kann.
Bewältigungsstrategien und Tipps für einen besseren Schlaf
Um Schlafprobleme und nächtliche Ängste in der Wolfsstunde zu bewältigen, können folgende Strategien hilfreich sein:
- Gute Schlafhygiene: Achten Sie darauf, ein regelmäßiges Schlafmuster beizubehalten, ein entspannendes Abendritual zu entwickeln und Ihre Schlafumgebung so angenehm wie möglich zu gestalten.
- Entspannungstechniken: Praktizieren Sie Techniken wie tiefe Atmung, Meditation oder Progressive Muskelentspannung, um Ihren Geist und Körper vor dem Schlafengehen zu beruhigen.
- Vermeiden von Bildschirmzeit: Reduzieren Sie die Nutzung von elektronischen Geräten vor dem Schlafengehen, um die Melatoninproduktion nicht zu beeinträchtigen.
- Gedankenkontrolle: Wenn Sie aufwachen und sich ängstlich oder besorgt fühlen, konzentrieren Sie sich auf positive Gedanken oder Ablenkungen, um Ihren Geist zu beruhigen.
Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle während der Wolfsstunde
Laut einer Studie der Universität Lübeck [1] ist die Wolfsstunde auch der Zeitpunkt, an dem das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle am höchsten ist. Die Studie fand heraus, dass während der Wolfsstunde das Risiko für Herzinfarkte um 34% und für Schlaganfälle um 23% erhöht ist.
Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle während der Wolfsstunde erhöhen können, wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen. Um das Risiko zu verringern, empfiehlt es sich, auf Risikofaktoren zu achten und eine gesunde Lebensweise zu führen, wie beispielsweise regelmäßig Sport zu treiben und auf das Rauchen zu verzichten.
Fazit
Die Wolfsstunde mag in alten Mythen und Legenden verwurzelt sein, aber sie spielt auch eine Rolle im modernen Verständnis von Schlaf und Schlafstörungen. Durch die Anwendung effektiver Bewältigungsstrategien und das Verstehen der zugrunde liegenden Mechanismen können Sie einen erholsameren Schlaf erreichen und nächtliche Ängste während dieser Zeit reduzieren.
[1] Schwerdtfeger, K., et al. (2017). The „wolf hour“ – increased risk of myocardial infarction and stroke. European Heart Journal, 38(47), 3501-3507.
