Nasenspray, der Retter in der Not, oder süchtig machendes Medikament?
Schlafapnoe Betroffene leiden nicht selten an verstopfter Nase. Dies ist meist anatomisch bedingt, durch Fehlstellungen (z.B. zu kleiner Oberkiefer) ist nicht ausreichend Platz in der Nasenhöhle / den Nasennebenhöhlen für eine ausreichende Belüftung. Dichte Nasen können aber durch eine dauerhafte Mundatmung ausgelöst werden. Wenn die Nase nicht zum atmen verwendet wird, und dadurch nicht ausreichend belüftet und befeuchtet, schwillt das Naseninnere an. Die Lösung: Nasenspray, aber wie kann man sich Nasenspray abgewöhnen?
Wie wird man Nasenspray süchtig?
Das kleine Fläschchen mit der Sprühvorrichtung, eigentlich ein Segen für jeden von Schnupfen geplagten Menschen! Durch die Wirkstoffe Xylometazolin und Oxymetazolin ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Dadurch schwellen die Nasenschleimhäute ab und Luft kommt wieder durch. Recht schnell aber gewöhnt sich die Nase an das Nasenspray, sobald die Wirkung nachlässt werden die Schleimhäute besonders stark durchblutet und schwellen übermäßig an. Wir benötigen einen weiteren Sprüh-stoß um wieder frei atmen zu können. Ein Teufelskreis entsteht, die Nasenschleimhaut leidet und Viren und Bakterien können nicht mehr so gut abgewehrt werden.
Nasenspray verursacht eine Stinknase
Dies kann im schlimmsten Falle sogar zu einer sogenannten Stinknase führen. Die Nasenschleimhaut wird atroph und die Nase beginnt zu stinken.Wie macht es sich bemerkbar?
Bei der Stinknase bilden sich in den Nasenhöhlen immer mehr Krusten und Eiterborken, die durch ihre Zersetzung einen starken Geruch nach Aas verbreiten.
Die gute Nachricht: Auch bei einer Abhängigkeit kann sich die Nase wieder regenerieren.
Aber wie kann man sich Nasenspray abgewöhnen?
- Die radikalste Methode, kalter Entzug. Alle Nasensprays verschwinden lassen und nach ca. 2 Wochen erholt sich die Nase, in dieser Zeit muss man aber die verstopfte Nase ertragen.
- Einfacher: Das Nasenspray nur noch in ein Nasenloch sprühen, während die andere Seite sich regeneriert.
- Eine andere Methode ist die langsame Reduktion des Medikaments. Von Tag zu Tag immer weniger verwenden, bis das Nasenspray nicht mehr notwendig ist.
Viele Patienten kommen so wieder los, doch einige schaffen es dennoch nicht. Für die Härtefälle gibt es die chirurgische Nasenmuschelverkleinerung oder die Reduktion des Nasenmuschelvolumens mittels Radiofrequenztherapie. Lassen Sie sich bitte frühzeitig von Ihrem Hals-Nasen-Ohrenarzt beraten.
Allgemein gilt:
Abschwellende Sprays nur maximal sieben Tage und 3 mal täglich benutzen. Sprays mit dem Wirkstoff Dexpanthenol pflegen gleichzeitig die Schleimhäute. Wichtig ist immer eine konsequente Befeuchtung der Nase mit Meerwassersprays oder Nasensalben.
Fazit:
Nasenspray ist ein Retter in der Not, solange man rechtzeitig den Absprung schafft.