Schlafmangel und Männlichkeit

Schlafmangel und Männlichkeit wurden in einer Studie untersucht, erfahren Sie hier in der Kurzfassung worum es geht. Der durchschnittliche Deutsche schläft weniger als die von der Schlafforschung empfohlene Mindestanzahl von sieben Stunden pro Nacht. Fast die Hälfte der Deutschen berichtet von negativen Folgen eines unzureichenden Schlafes. Dieses Problem scheint besonders häufig bei Männern aufzutreten, die angeben, im Durchschnitt deutlich weniger zu schlafen als Frauen.

 

Schlafmangel und Männlichkeit – Schlafmangel als Statussymbol

In unserer leistungsbezogenen Gesellschaft wird signalisiert, dass weniger als die empfohlene Schlafmenge zu schlafen etwas Positives sei. Zum Beispiel hat US-Präsident Donald Trump damit angegeben, weniger als vier Stunden Schlaf pro Nacht zu haben, und seinen politischen Gegner Joe Biden regelmäßig als „Sleepy Joe“ betitelt.

 

Studie: „The Sleep-Deprived Masculinity Stereotype“

„The Sleep-Deprived Masculinity Stereotype“, eine neue Veröffentlichung im Journal der Association for Consumer Research, untersucht ein mögliches Stereotyp, das Schlaf und Männlichkeit mit seinen zugrunde liegenden Mechanismen und ihren sozialen Auswirkungen verbindet.

Die Autoren Nathan B. Warren und Troy H. Campbell führten 12 Experimente mit 2.564 amerikanischen Teilnehmern durch, um zu zeigen, dass ein Stereotyp der Männlichkeit mit Schlafentzug existiert.

 

Schlafmangel und Männlichkeit – Experimente und Ergebnisse

In einem Experiment wurden die Teilnehmer gebeten, sich vorzustellen, wie ein Mann ein Bett kauft. Dann fragte ein Verkäufer den Mann: „Wie lange Schlafen Sie für gewöhnlich?“ Die Ergebnisse waren: Männer die angaben weniger zu Schlafen, wurden im Nachhinein als männlicher bewertet, als Männer die angaben mehr zu schlafen.

In einem weiteren Experiment wurden die Teilnehmer gebeten, einem männlichen Charakter unterschiedliche Attribute zuzuweisen. Die Ergebnisse zeigten, dass je männlicher ein Mann ist, desto weniger Schlaf benötigt er. Ein abschließendes Experiment zeigte, dass Teilnehmer, die sich vorstellten, überdurchschnittlich zu schlafen, sich deutlich weniger männlich fühlten.

 

Folgen für Männer

Die soziale Natur des Stereotyps der Männlichkeit mit Schlafentzug verstärkt Männer, die weniger schlafen, positiv. Dies kann besonders nachteilig sein, da Männer häufig eine deutlich seltener nach psychologischer Hilfe suchen. „Leider können die Probleme, die durch das Stereotyp der Männlichkeit mit Schlafentzug entstehen, über den Einzelnen und die Gesellschaft hinausreichen, da Männer, die weniger schlafen, aggressiver und gewalttätiger sind.“

 

Die positive Seite

Die positive Seite dieser Forschung, sagen die Autoren, ist, dass „während die Gesellschaft weiterhin traditionelle Definitionen von Männlichkeit in Frage stellt, die Einstellung zum Schlaf positiver werden kann und alle Menschen mehr Nächte voller gesunden Schlaf genießen können“.

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