Was ist Akromegalie

Bei Akromegalie handelt es sich um eine endokrinologische Erkrankung. Bei dieser Erkrankung produziert ein gutartiger Tumor der Hirnanhangdrüse zu viel Wachstumshormon. Dieser Überschuss an Hormonen führt zu einer Reihe von psychischen und physischen Veränderungen sowie Beschwerden. Betroffene leiden oftmals erheblich unter dem Tumor und bemerken deutliche Einschränkungen im Alltag. Man geht davon aus, dass von einer Million Menschen etwa 40 bis 70 unter einer Akromegalie leiden. Meistens tritt diese Erkrankung zwischen 40 und 50 Jahren auf.

Welche Symptome sind üblich?

Die Akromegalie ist nicht einfach zu diagnostizieren. Abgesehen von den äußerlichen Indizien gibt es viele Beschwerden, die auf die Erkrankung zurückzuführen sind. Fatal ist jedoch, dass es sich zumeist auch um Anzeichen handelt, die eine harmlose Ursache haben können. Generell sind folgende Symptome häufig festzustellen:

  • Schnarchen
  • Starkes Schwitzen
  • Kopfschmerzen
  • Veränderte Schuhgröße
  • Dicke Finger

Das auffälligste Indiz für die Krankheit ist aber definitiv die Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes. Dies ist auf den Einfluss des im Übermaß produzierten Wachstumshormons zurückzuführen. Der Überschuss kann dafür sorgen, dass folgende Veränderungen auftreten:

  • Hände und Füße vergrößern sich
  • Die Gesichtszüge wirken gröber (wulstige Lippen, große Nase oder aber Wülste an Stirn und Kinn)
  • Die Haut verdickt sich
  • Vermehrung der Talg- und Schweißdrüsen (somit stärkeres Schwitzen)
  • Vermehrte Behaarung
  • Zahnfehlstellungen

Problematisch ist, dass sich die Veränderungen über Jahre entwickeln. Genau deswegen bemerkt der Betroffene die Erkrankung nicht direkt.

Akromegalie und die Auswirkung auf die inneren Organe

Nicht nur das Aussehen wird durch die Erkrankung verändert. Auch die inneren Organe leiden unter dem Überschuss an Hormonen. Es kann zu einer Vergrößerung des Herzens kommen – denn hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Muskel. Erkrankungen der Atemwege sind ebenfalls nicht unüblich. Das ist vor allen Dingen auf eine Verdickung der Schleimhaut zurückzuführen. Darüber hinaus sind Fälle von Ausstülpungen der Darmschleimhaut und eine vergrößerte Schilddrüse bekannt. Es kann auch vorkommen, dass Leber oder Milz deutlich vergrößert sind.

Akromegalie und die Psyche

Der Tumor wirkt sich nicht nur auf den Körper und die inneren Organe aus – auch die Persönlichkeit der Betroffenen verändert sich drastisch. In vielen Fällen werden die Patienten gleichgültig und desinteressiert. Es gibt auch Betroffene, bei denen die geistigen Fähigkeiten enorm leiden. Infolgedessen können einige Patienten ihren Beruf auf Dauer nicht mehr ausüben. Das Zerbrechen von Ehen und Familien ist ebenfalls keine Seltenheit.

Wie wird Akromegalie diagnostiziert?

Bei der Akromegalie handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung, weshalb die Diagnose entsprechend knifflig ist. Tückisch an der Krankheit ist außerdem, dass die charakteristischen Veränderungen sich schleichend entwickeln. Manchmal bemerken Betroffene erst Monate oder Jahre später, dass etwas nicht stimmt. Dazu sind viele Beschwerden unspezifisch und können gegebenenfalls auch auf andere Krankheiten zurückgeführt werden. Die Diagnose der Akromegalie stellt viele Mediziner daher vor eine Herausforderung. Wer vermutet, von dieser Krankheit betroffen zu sein, sollte seinen Arzt konkret ansprechen und eine Untersuchung einfordern. Ansonsten wird riskiert, dass die Erkrankung nicht erkannt wird. Statistiken besagen, dass oftmals eine Leidensodyssee von sieben bis zehn Jahren vergeht, bis Patienten endlich geholfen wird.

Wie wird Akromegalie behandelt?

Bei der Behandlung der Akromegalie ist es das Ziel, die Ursache zu beseitigen. Eine Heilung ist daher nur durch eine operative Entfernung des Tumors möglich. Es gibt Fälle, in denen der Tumor nur teilweise oder gar nicht entfernt werden kann. Dann wird oftmals eine gezielte Bestrahlung durchgeführt, um den Tumor zumindest zu verkleinern und somit die Beschwerden zu lindern. Eine andere Behandlungsmethode ist der Einsatz von Medikamenten, die dafür dienen, die Wachstumshormonproduktion zu hemmen. Hier stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Welches Mittel zum Einsatz kommt, muss der Mediziner anhand individueller Faktoren entscheiden. Am Ende sollte die Behandlung jedoch immer eine vollständige Entfernung des Tumors vorsehen, sofern das medizinisch möglich ist. Denn nur dann kann zu einem beschwerdefreien Leben zurückgekehrt werden.

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