Die obstruktive Schlafapnoe steht nachweislich im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse, wie etwa Schlaganfall und Herzinfarkt. Die als Goldstandard geltende gerätetechnische Überdruckbeatmung (CPAP, BiPAP, ASV) ist eine symptomatische Therapie der Schlafapnoe und muss von Patienten, die nächtliche Atemaussetzer reduzieren wollen den Rest ihres Lebens angewandt werden. Bisher war unklar ob diese Therapie auch das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden sinken lässt.
Senkt die CPAP Therapie das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen?
Zu genau dieser Fragestellung hat nun eine Arbeitsgemeinschaft der Universität in Sydney um Dr. Thou, Dr. Yu und Dr. Neal eine Meta-Studie veröffentlicht. Insgesamt wurden 10 Studien mit einer Gesamtzahl von 7266 Patienten untersucht. Es stellte sich heraus, dass kein Unterschied im Risiko für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse zwischen Apnoe-Patienten unter CPAP Therapie und ohne CPAP Therapie besteht und im Umkehrschluss die Überdrucktherapie das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in keiner Weise mindert.
Warum schützt CPAP nicht vor Herzinfarkt und Schlaganfall?
Es lässt sich eine Reihe von Gründen hierfür vermuten. Zum einen handelt es sich bei der Überdrucktherapie um eine rein symptomatische Behandlung und nicht um eine Beseitigung der Ursachen. Den nächtlichen Atemaussetzern liegt in der Regel eine anatomisch bedingte Verengung der Atemwege zugrunde. Am häufigsten ist eine Rücklage der Kiefer dafür verantwortlich. Diese führt dazu, dass auch bei Tage geringere Mengen Atemluft und Sauerstoff in die Lunge gelangen, wenn auch die Atemaktion nur bei Nacht tatsächlich aussetzt. Der Körper ist also trotzdem auch tagsüber nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zu Störungen im Stoffwechsel führt. Zum anderen kann die langjährige Anwendung eines Überdruckgerätes zur kompensatorischen Umstellung von Geweben und Funktionsmustern führen. Genauer gesagt erschlaffen die Gewebe im oberen Atemtrakt immer mehr, da sie sich an die Unterstützung durch das Gerät gewöhnen. Auch das Gehirn kann sich an die Unterstützung durch die Atemmaske gewöhnen und es entsteht zusätzlich zur obstruktiven auch eine zentrale, durch das Gehirn fehlgesteuerte Schlafapnoe.
Schlafapnoe heilen
Um ein gesundes und unabhängiges Leben führen zu können ist im Bezug auf die Therapie der Schlafapnoe eine Ursachenbeseitigung also unabdingbar. Einer lebenslangen Abhängigkeit von der Gerätemedizin mit unter Umständen negativen Folgen sollte unbedingt entgegengewirkt werden. Bei der obstruktiven Schlafapnoe sind Gewebe und Muskeln im Mund- und Rachenraum erschlafft. Die Gewebe und die Stellung der Kiefer verengen oder verschließen sogar die Atemwege. Es ist also naheliegend speziell diese ursächlichen Probleme zu korrigieren und damit die Schlafapnoe zu heilen.